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HOCH³

HITZE

#wirsindtirolkliniken
Editorial

Wann geht es bei Ihnen heiß her?

#AusgabeHITZE

Sehr geehrte Lesende,

ob beruflich oder privat, wir kommen nicht nur ins Schwitzen, wenn die Außentemperaturen steigen. Eine angeregte Diskussion, bei der Sichtweisen aufeinanderprallen, eine zärtliche Berührung oder auch eine unerwartete Stress-Situation können uns Menschen zum Glühen bringen.

Kontrolliert eingesetzt ist unser Titelthema „Hitze“ in den tirol kliniken vielfältig im Einsatz: Nicht nur in unseren Küchen, die uns für jede HOCH³ ein neues Rezept vorbereiten, sondern auch in der Medizin. Tumorverkochung und Kauter in der Behandlung oder Fieber als wichtiges Symptom bei der Diagnosestellung;

auch erhitzte Gemüter gehören zum Krankenhausalltag – wir waren beim Deeskalationstraining dabei und haben gelernt, wie man auf herausfordernde Situationen reagieren kann.

Und weil gerade die Themen rund um Klima und Nachhaltigkeit immer wieder für heißen Gesprächsstoff sorgen, haben wir auch hier zum Thema Hitze nachgefragt.

Heiß begehrt bleibt hoffentlich auch in Zukunft unsere HOCH³ für Sie, liebe Lesende – in diesem Sinne wünschen wir einen schönen Sommer!

Michaela Speckbacher und Teresa Lackner-Pöschl Chefredakteurinnen

Inhaltsverzeichnis

Unsere Geschichten

#AusgabeHITZE

Hitzeschutz ...und es wird noch heißer

FIEBER | SCHWITZEN | KAUTER

Wenn's im Körper heiß hergeht

DEESKALIEREN LERNEN

Im Training üben Mitarbeiter:innen, wie man in hitzigen Situationen angemessen reagiert.

IM GESPRÄCH mit Deeskalationstrainerin Christa Testor

HOCH³AKTIV

Wir holen Leistungen vor den Vorhang: Blitzlichter aus den tirol kliniken.

LINKS und IMPRESSUM

Treten wir in Kontakt!

EINE VON UNS | Elke Pucks-Faes

Weil Nerven keine Drahtseile sind

Autorin: Michaela Speckbacher | Fotos: Gerhard Berger

Elke Pucks-Faes ist Primaria der Neurologie in Hochzirl und Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Hochzirl-Natters. HOCH³ hat mit ihr über die Balance zwischen dem Beruf als Ärztin und den Aufgaben als Führungskraft gesprochen. Und darüber, was für die Medizinerin dabei niemals zu kurz kommen darf: die Zeit für ihre Patient:innen.

Elke Pucks-Faes ist Primaria der Neurologie in Hochzirl und Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses

Hochzirl-Natters.

Es ist Dienstag, ein paar Minuten vor acht Uhr früh. Elke Pucks-Faes steigt aus ihrem Auto. Auf der kurzen Fahrt von Zirl hinauf ins Krankenhaus ist sie den Arbeitstag schon in Gedan ken durchgegangen. Jetzt kommt sie im Büro an. Die Leitende Sekretärin Magda Bologna Moyses warnt sie gleich vor: „Heute ist viel los!“ Ein Vater bittet um eine Aussprache, die diensthabende Oberärztin wartet auf das Okay für die Überstellung eines Patienten nach Inns bruck, Zahlen für die Budgetsitzung müssen dringend besprochen werden. Das sind nur drei der wichtigsten Todos auf einer langen Liste.

Mit dem Kittel kommt der Fokus

Elke Pucks-Faes zieht die Bürotür hinter sich ins Schloss. Erst wenn sie ihr elegantes Kostüm gegen Dienstkleidung getauscht hat, beginnt der Arbeitstag. Hose, Shirt, bequeme Schuhe und zum Schluss der weiße Kittel – dann ist die Verwandlung der Ehefrau, Mutter und Oma, der Privatperson Elke, komplett.

Dieser Rollentausch durch das Wechseln der Kleidung war für mich immer schon wichtig.

Elke Pucks-Faes

Ein flüchtiger Blick in den Spiegel und aus der Tür tritt Elke Pucks-Faes, die Ärztin, Primaria der Neurologie von Hochzirl und Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Hochzirl-Natters. „Dieser Rollentausch durch das Wechseln der Kleidung war für mich immer schon wichtig“, erzählt die gebürtige Vorarlbergerin, „das hilft mir, mich voll und ganz auf meine Tätigkeit zu konzentrieren.“

ABSCHIED VOM LEBEN, WIE ES EINMAL WAR

Auf der „Neuro 1“ liegt seit 8 Monaten eine junge Frau. Bei einem Verkehrsunfall erlitt die 19-Jährige ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Nach mehreren Wochen klinischer Versorgung kam die Patientin zur Behandlung nach Hochzirl. Heute ist der Tag, an dem sie entlassen wird – als Wachkomapatientin. Im Krankenzimmer herrscht Trubel. Die Eltern sind da, Pflegekräfte, Therapeut:innen, ärztliches Personal, alle wollen sich verabschieden, auch die Primaria.

Elke Pucks-Faes ergreift erst die Hände der Mutter, dann die des Vaters. Nach den gemeinsamen Monaten ist der Augenblick gekommen, an dem sich die Wege trennen. Die Primaria beugt sich zur gezeichneten Frau im Krankenbett und wünscht ihr alles Gute. Der Blick geht ins Leere, niemand weiß, ob die Worte ankommen. „Auf Wiedersehen! Gute Reise! Wir bleiben in Kontakt!“, mit diesem Versprechen entlässt Elke Pucks-Faes die Eltern mit ihrer Tochter. Sie weiß, ihr Team hat getan, was möglich war.

Neurologie in Hochzirl

Die konventionellen physio-, ergo-

therapeutischen und logopädischen Behandlungen der Neurologie in Hochzirl werden durch Robotik ergänzt.

Wie diese junge Frau wurden viele der Patient:innen der Neurologie in Hochzirl mitten aus dem Leben gerissen. Ein Unfall oder Schlaganfall kann das alte Leben für immer beenden. Andere leiden an fortschreitenden Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Parkinson. „Verletzungen oder Krankheiten können die filigranen Strukturen dauerhaft beeinträchtigen, dennoch ist durch die sogenannte neuronale Plastizität – wie zum Beispiel durch neue Verschaltungen – eine Besserung möglich. Durch neurorehabilitative Maßnahmen kann diese Plastizität optimal gefördert und in die richtigen Bahnen gelenkt werden“, so Elke Pucks-Faes.

„Wir müssen den Menschen oft klarmachen, dass wir zwar etwas für sie tun können, dass es aber nicht so sein wird wie vorher“, erzählt die erfahrene Medizinerin.

Patient:innen sind Chefin-Sache

Elke Pucks-Faes bei der Visite.

Der Standort Hochzirl feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen, seit Beginn ihrer Fachärztinnenausbildung vor 25 Jahren ist Elke Pucks-Faes schon mit dabei. „Welches Instrument spielen Sie?“, fragt sie eine Schlaganfallpatien tin und ehemalige Musikschullehrerin bei der Visite. „Klassische Gitarre“, so die Antwort, die wichtige Informationen für die Neurologin enthält – über den Sprachstatus, das Reaktionsvermögen. Die Frage zeigt aber auch, dass sich Elke Pucks-Faes für die Menschen inihrer Obhut interessiert. Eine 32-jährige Volksschullehrerin im nächsten Zimmer arbeitet seit Wochen hart an ihrer Genesung. Sie erlitt durch einen Steinschlag beim Klettern schwere Kopfverletzungen. Die Ärztin überzeugt sich, wie gut die Feinmotorik der Hände schon wiederhergestellt ist.

„Ich kenne alle meine Patientinnen und Patienten“, sagt sie.

Gerne greift die Primaria auch zu, drückt eine Hand, hält ein Bein. „Darum geht es in der Neurologie, um das ‚Begreifen‘, dadurch erhalte ich viele Informationen über die Situation.“

Technik und Mensch gehen zusammen

Von ihrem Vorgänger und Mentor habe sie dieses Handwerk gründlich gelernt. Er hat die Neurologie in Hochzirl zu einer der weltweit führenden Einrichtungen ihrer Art gemacht. Es gibt eine Ambulanz und drei Stationen mit 74 Behandlungsplätzen, 24 davon für über wachungspflichtige Patient:innen nach einem Intensivaufenthalt. Meistens ist auch eine Handvoll internationaler Patient:innen zur Behandlung im Haus, da die innovative Arbeit von Elke Pucks-Faes und ihrem Team weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Die konventionellen physio-, ergo-therapeutischen und logopädischen Behandlungen der Neurologie in Hochzirl werden durch eine hoch komplexe Behandlung in der Robotik ergänzt

und damit optimal auf jede:n Patient:in zu geschnitten. Die technologiegestützten Behandlungen verbessern verlorengegangene oder fehlgesteuerte sensomotorische Fähigkeiten wie zum Beispiel Gehen oder Greifen. Mit Hilfe von Trainingsrobotern finden Patient:innen oft ihren Weg zurück in ein selbstständigeres Leben, immer unter Anleitung und Aufsicht von Therapeut:innen.

„Es zählt natürlich zu den schönsten Erfolgen, wenn jemand bettlägrig zu uns gekommen ist, nach wochen- oder sogar monatelanger harter Arbeit das Krankenhaus auf eigenen Beinen verlassen kann. Die Robotik spielt bei so einer Genesung eine wichtige Rolle“,

so Elke Pucks-Faes. Sie sieht in der Verbindung von Technik und Mensch künftig noch großes Innovationspotential in der Neurologie.

MIT WEITBLICK FÜR DIE MENSCHEN

Seit 2022 ist die Fachärztin für Neurologie auch Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Hochzirl-Natters. Es sind besonders die gestalterischen Möglichkeiten, die sie an dieser Aufgabe schätzt.

„Die Standorte Hochzirl und Natters haben tolle Alleinstellungsmerkmale. In der Zusammenarbeit der Krankenhäuser Synergienzu schaffen, finde ich eine spannendeAufgabe“,

so Elke Pucks-Faes. Mit einem klaren Ziel vor Augen scheut sie sich auch nicht vor schwierigen Gesprächen. Ungeduldig wird sie nur, wenn in einer Sitzung der rote Faden abhanden kommt. Ein striktes Zeitmanagement garantiert, dass ihre Arbeit im Primariat und besonders die Zeit bei den Patient:innen durch ihre Doppelfunktion als Ärztin und Führungskraft nicht zu kurz kommen.

Zubau für Patient:innen

Der Zubau der Neurologie in Hochzirl (eröffnet 2024) ist bietet nicht nur therapeutische Mehrwerte, sondern auch ökologische: Er ist der erste umgesetzte Krankenhausbau als "klimaaktiv-Standard GOLD".

Ein Herzensprojekt, das Elke Pucks-Faes als Primaria und Direktorin mit verantwortet, ist der neue Zubau der Neurologie in Hochzirl. Dort sind seit Mai schwere Fälle wie Wachkoma- oder Locked-in Patient:innen untergebracht. Diese Personen haben das Gefühl für Raum und Zeit oft gänzlich verloren.

„Sie können sich nicht artikulieren und sind vollständig auf unsere Fürsorge angewiesen. Deshalb war es mir wichtig, Zimmer mit Blick in die Außenwelt zu schaffen“,

so Pucks-Faes. Panorama scheiben lassen den Wald zum Greifen nahe scheinen und große Fenster machen die Stationsbasis und den Gang vor den Zimmern einsehbar. Die Vorteile liegen für die Ärztin auf der Hand: „So nehmen unsere Patientinnen und Patienten das Leben außerhalb des Zimmers wahr und merken, dass immer jemand da ist. Außerdem belegen Studien, dass Menschen, die einen Blick in die Natur haben, weniger Schmerzmedikation benötigen, als wenn sie zum Beispiel an eine Wand schauen.“

Studien belegen, dass Menschen, die einen Blick in die Natur haben, weniger Schmerzmedikation benötigen, als wenn sie zum Beispiel an eine Wand schauen.

Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse gepaart mit medizinischem und technischem Fortschritt für die Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen sorgen, ist die Primaria zufrieden.

Der Blick in die Wälder und Berge rund um das Krankenhaus gibt auch ihr nach so vielen Jahren in Hochzirl noch immer Kraft. Sooft es möglich ist, verbringt die Medizinerin auch ihre Freizeit in der Natur, besonders gern am Möserer See.

Weißer Kittel an den Haken

Die Arbeitstage von Elke Pucks-Faes gehen meist bis spät in den Abend. Auch an diesem Dienstag ist die Sonne längst hinter den Bergen verschwunden, als die Primaria noch E-Mails in ihrem Büro verfasst. Das letzte Schreiben an eine Kollegin beendet Sie mit

„inzwischen alles Gute und herzlichen Dank, mit freundlichen Grüßen Prim.a Dr.in Elke Pucks-Faes, Ärztliche Direktorin“.

Sie fährt den Rechner herunter, öffnet den Wandschrank, legt die Dienstkleidung ab und hängt den weißen Kittel an den Haken. Die Primaria hat für heute Dienstschluss. Elke, die Privatperson, freut sich auf zuhause, auf ein Telefonat mit ihrer Tochter, die Whatsapp-Bilder von ihrem Enkel und ein gutes Glas Wein mit ihrem Mann.

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Weil Nerven keine Drahtseile sind

Autorin: Michaela Speckbacher | Fotos: Gerhard Berger

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HOCH³

Wussten Sie, dass ...

Bitte Aufwachen!
  • Bild: tirol kliniken | Gerhard Berger

Wussten Sie, dass...

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Menschen 2023 nach einer OP in einer der beiden Aufwachstationen in Innsbruck aus der Narkose erwacht sind?

Eine Station befindet sich im Chirurgie-Gebäude und die andere im Operationszentrum Anichstraße (OZA) in der Frauen- und Kopfklinik. Die rund 100 Mitarbeiter:innen der beiden Stationen aus Pflege, ärztlichem Bereich und Therapie versorgen täglich bis zu 120 Patient:innen nach einer Operation. Dafür stehen 18 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit und 25 Aufwachbetten zur Verfügung.

Patient:innen werden nach einer OP in den Aufwachbereichen überwacht und umsorgt.

Die Aufwachbereiche versorgen akute Notfallpatient:innen. Außerdem erledigen die interdisziplinären Teams viele Aufgaben rund um eine Operation, zum Beispiel das Legen von zentralen Venen- und Periduralkathetern, die präoperative Konditionierung von Patient:innen (Prähabilitation) und die Betreuung von Schmerzpumpen.



Stationsleiterin Margot Madertoner

und Stv. Bernhard Daurer (Operations-Zentrum-Anichstraße)

Stationsleiter Philipp Schuhmann und Stv. Elisabeth Fischnaller (Chirurgie)

Die Teams sind Allrounder: Eine hohe pflegerische und medizinische Expertise sorgt für ein schnelles Erkennen und Reagieren in Notfällen. Technisches Verständnis und Interesse sind genauso Voraussetzung wie herausragende Kommunikationsfähigkeiten und ein empathischer Umgang mit Patient:innen und Angehörigen, besonders wenn es um Kinder oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen geht.

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... sich die Pflege-Teams der Aufwachstation über Verstärkung freuen würden?

Die Arbeit ist familienfreundlich, da es nicht nur 12-Stunden-Dienste und wenige Wochenenddienste gibt. Auch das Beschäftigungsausmaß kann flexibel gestaltet werden. Berufsbegleitend wird die Sonderausbildung Intensivpflege ermöglicht. Ein durchdachtes Einschulungskonzept und eine abwechslungsreiche Tätigkeit sorgen für einen guten Start!



… im Aufwachraum bleibt, was im Aufwachraum passiert?

Es kann schon vorkommen, dass Patient:innen in der Aufwachphase lebhaft träumen und dabei so manches erzählen. Man muss sich aber keine Sorgen machen, die Mitarbeiter:innen nehmen die Schweigepflicht in diesem sensiblen Bereich sehr ernst!



… die postoperative Versorgung ein breites Spektrum abdeckt?

Egal, ob Kinder oder Senior:innen, ob kleinere OP oder komplexer Eingriff – die zwei Aufwachbereiche stellen eine hervorragende medizinische Versorgung nach Abschluss einer Operation bis zur Verlegung auf eine fachspezifische Station sicher. Die Hauptaufgaben sind dabei Schmerztherapie, Überwachung und Stabilisierung der Vitalfunktionen und das Reagieren auf Komplikationen jeder Art, zum Beispiel Blutungen.

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  • Bild: tirol kliniken | Gerhard Berger
Tumorverkochung

Mit heißer Nadel

Autor: Johannes Schwamberger | Fotos: Dave Bullock, privat
Eine Nadel in den Körper zu stechen und mit Strom Tumore zu veröden ist nicht neu. Die Technik heißt Radiofrequenz-Ablation.

10 Nadeln zu verwenden, diese mit Hilfe von Robotik, spezieller Lagerungstechnik und einem Ziel- und Navigationssystem millimetergenau zu platzieren und damit vielen Patient:innen das Leben zu retten, so wie es Reto Bale mit seinem Team an derUniversitätsklinik für Radiologie macht, das ist weltweit einzigartig. Hans-Ulrich Müller hat Krebs mithilfe der Tumorverödung besiegt.







„Als die mich da reingeschoben haben, hab‘ ich allen in die Augen geschaut und gleich gewusst: Die wissen hier was sie tun.“ Hans-Ulrich Müller ist Zahnarzt. Seine Ordination hat der gebürtige Deutsche seit vielen Jahren in einem kleinen Kärntner Ort. Der 78-jährige ist außergewöhnlich fit, reist gerne und musiziert, gibt Salonkonzerte und ordiniert noch an zwei Tagen in der Woche. Umso schwerer hat ihn Ende 2021 die Hiobsbotschaft getroffen: Bösartiger Dickdarmkrebs.

Es folgt das übliche Programm. OP, Chemo usw. Andreas Heuberger ist sein behandelnder Arzt am Gesundheitszentrum Oberndorf und als klar ist, dass Müller Metastasen in der Leber hat, ist er es, der ihn nach Innsbruck überweist zu Reto Bale.

Er ist stellvertretender Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie und Leiter der dort angesiedelten Sektion „Interventionelle Onkologie / Stereotaxie & Robotik (SIP)“

PLANUNG - BEHANDLUNG - ENTLASSUNG

Reto Bale ist stellvertretender Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Radiologie und Leiter der "Interventionellen Onkologie/Stereotaxie & Robotik (SiP)"

Reto Bales Reich liegt im Untergeschoß des Chirurgie-Gebäudes. Wenn er erzählt was er macht, ist nicht sofort klar, was das Besondere daran ist. Obwohl das Blitzen in seinen Augen erahnen lässt, dass viel mehr dahintersteckt, wenn er zuerst einmal betont, dass die Radiofrequenz-Ablation eigentlich nichts Neues ist. Lange Nadeln werden in den Körper gesteckt, vorgeschoben bis zum Tumor und dann erhitzt. Der Tumor „verkocht“. „Mit einer Nadel wird das in vielen Krankenhäusern gemacht. Wir nehmen halt 10 oder im Extremfall über 30“, betont er „und das kann niemand außer uns.“



Es geht darum den gesamten Tumor oder mehrere Metastasen zu erwischen und mit Sicherheits-Saum zu zerstören. Auf dem Weg zum Ziel sollte man auch nichts beschädigen, eine Herausforderung, wenn der Körper aufgrund der Atmung ständig in Bewegung ist.

Reto Bale

Zuerst wird von der betroffenen Region eine Computertomografie angefertigt. Diese Daten wiederum gehen an ein Navigationssystem. Mittels einer speziellen Software wird der Eingriff geplant. Die Zielvorrichtung des optischen Navigationssystems wird entsprechend den vorher geplanten Nadelpfaden ausgerichtet und die Nadeln werden dann nur noch über die eingestellte Zielvorrichtung in den Körper vorgeschoben. Dabei wird unter Federführung der Anästhesie die Atmung immer wieder angehalten, um die Bewegungen der Betroffenen zu minimieren. Die Patient:innen sind dabei bereits in Narkose.

Sind alle Nadeln gesetzt, wird wieder ein CT angefertigt und das Bild wird mittels Bildfusion und Überlagerung mit dem Planungs-CT verglichen.

So kontrolliert der Mediziner, ob die Nadeln richtig sitzen. Erst dann wird der Strom eingeschaltet und das bösartige Gewebe zerstört. Wenn dieser eigentliche Behandlungsteil abgeschlossen ist, folgt ein weiteres CT mit Kontrastmittel, um zu kontrollieren, ob alle Bereiche „erwischt“ wurden. Unmittelbar danach werden die Patient:innen geweckt und erfahren gleich, ob das gesamte Tumorgewebe zerstört werden konnte. Fresszellen des Körpers bauen im Laufe der Zeit das tote Gewebe ab und die Leber selbst wächst wieder nach.

„Natürlich klingt das alles abenteuerlich“, sagt Hans-Ulrich Müller, „und ich habe im Vorfeld viel darüber recherchiert, aber ich komme auch aus dem medizinischen Bereich und mir war schnell klar, dass das alles Hand und Fuß hat. Und die Erfolgsraten sind ja wirklich atemberaubend.“



DIE LETZTE CHANCE

DIE Hans-Ulrich Müller ist überzeugt, dass ihm diese Methode das Leben gerettet hat:

„Ich war körperlich schon schwer gezeichnet. Hatte 20 Kilo abgenommen und eine Operation, bei der große Teile der Leber entfernt werden müssen, hätte ich nicht überlebt. So war es im Vergleich fast ein Spaziergang.

Patient Hans-Ulrich Müller ist überzeugt, dass ihm die "Tumorverkochung" das Leben gerettet hat.

Kurz danach spürte ich nicht einmal die Einstichstellen.“ Steht die Methode dann nicht in direkter Konkurrenz zum klassischen chirurgischen Vorgehen? Reto Bale verneint: „Ich sehe es eher als Ergänzung. Es gibt Krankheitsbilder, da ist das chirurgische Vorgehen die Methode der Wahl und andere, wo die Stereotaktische Radiofrequenzablation Vorteile hat.“ Vor allem, wenn viele Metastasen in viele Bereiche der Leber vorgedrungen sind, dann ist die Ablation im Vorteil. Wenn aber zum Beispiel Gallengänge zu nah am Tumor liegen, dann muss operiert werden, da die Hitze der Ablation Schäden anrichten kann. „Generell erfordern Tumorerkrankungen immer eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit“, betont Bale.

1.500 PATIENTINNEN

1.500 Patient:innen hat Reto Bale gemeinsam mit seinem Team bereits behandelt und damit auch schon Langzeit-Daten. Und diese Daten sind hervorragend. Die Betroffenen haben sehr gute Überlebensraten, sogar Patient:innen, die nur zu ihm gekommen sind, weil sie anders gar nicht mehr behandelt werden konnten. „Die Methode sollte auf der ganzen Welt in dieser Qualität angeboten werden“, ist Müller überzeugt. Ein erster kleiner Schritt ist bereits getan.

Reto Bale hat die Methode in einem Krankenhaus in den USA und in Linz erfolgreich eingeführt und auch in Innsbruck feilt er immer weiter an Verbesserungen.

So ist zum Beispiel die Anschaffung eines sogenannten Nanoknifes und eines Kryotherapie-Geräts geplant. Bei diesen Geräten werden ebenfalls nadelähnliche Sonden verwendet, die mit der gleichen Methode platziert werden. Der Tumor wird allerdings mit weit weniger Hitzeentwicklung bzw. Kälte zerstört.

VORSORGEUNTERSUCHUNG

Hans-Ulrich Müller ordiniert wieder in seiner Praxis in Kärnten. Es geht ihm ausgezeichnet aber das Erlebte hat in ihm einen geradezu missionarischen Eifer geweckt: „Ich war vor 23 Jahren bei der Vorsorge-Darmspiegelung und dann habe ich es jedes Jahr aufgeschoben, weil ja eh alles ok war. Bis es zu spät war und mein Arzt mit der Kamera fast nicht mehr am Tumor vorbeigekommen ist, weil er so groß war. Eine regelmäßige Koloskopie hätte mir das alles wahrscheinlich erspart.“





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Mit heißer Nadel

Autor: Johannes Schwamberger | Fotos: Dave Bullock, privat

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Klimawandel-Anpassung | Hitzeschutz

...und es wird noch heißer

Text: Teresa Lackner-Pöschl | Fotos: Gerhard Berger, Michaela Speckbacher | Grafik: büro54

Von durchschnittlich 9 auf 23 Hitzetage jährlich hat es Innsbruck mit dem Klimawandel in den letzten 60 Jahren gebracht. Neben Starkregenfällen oder Trockenperioden spüren wir Menschen diese eine Klimaveränderung ganz besonders: die Hitze.

HOCH³ hat nachgefragt, wann Hitze zum gesundheitlichen Risiko wird und wie man sich schützt wenn die Sonne so richtig vom Himmel brennt.

GESUNDHEITSRISIKO HITZE

Sabine Scholl-Bürgi ist Pädiaterin und engagiert sich seit Jahren in den tirol kliniken zum Thema "Gesundheit und Klima"

Wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt, als er wieder abgegeben kann, ist es höchste Zeit zum Abkühlen. Ein Hitzestau kann zu starken Kreislaufproblemen führen, ein Hitzschlag im Ernstfall sogar zum Versagen lebenswichtiger Organe.

„Wenn an Hitzetagen starke Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit, Krämpfe bis hin zu Herzrhythmusstörungen auftreten, dann sollte man schnell reagieren“,

erläutert Medizinerin Sabine Scholl Bürgi. „Dann heißt es, eine kühle Umgebung aufsuchen, sich mit feuchten Tüchern abkühlen, wenn möglich etwas trinken und im Ernstfall die Rettung rufen.“ Scholl-Bürgi ist Pädiaterin und engagiert sich seit Jahren in den tirol kliniken in Sachen „Gesundheit und Klima“ – und speziell für das Thema Hitze.

HITZE VERSTÄRKT VORERKRANKUNGEN

Wenn die Temperaturen nach oben klettern, sind vor allem vulnerable Personengruppen wie Kinder, ältere Menschen, Schwangere, Menschen, die sich viel im Freien aufhalten und Menschen mit Vorerkrankungen gefährdet. Während Hitzephasen können sich Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Störungen, Diabetes und Nierenleiden verschlechtern.

„Sogar die Wirkung von Medikamenten kann sich verändern“,

ergänzt Apothekerin Angelina Sonnleitner-Heglmeier, die sich ebenfalls für Hitzeschutz engagiert.

EINEN KÜHLEN KOPF BEWAHREN

Juliane Humer ist Projektleiterin der Hitzeschutz-Kampagne "Einen kühlen Kopf bewahren".

WGemeinsam mit Projektleiterin Juliane Humer haben Sonnleitner-Heglmeier und Scholl-Bürgi 2023 an der Hitzeschutz-Kampagne „Einen kühlen Kopf bewahren“ gearbeitet.

„Hitzetage in Tirol werden mehr, wir müssen uns daran anpassen und mit unserem Verhalten den körperlichen Auswirkungen vorbeugen. Auch die Leistungsfähigkeit und die Konzentration leiden an heißen Tagen“,

so die Medizinerin. Besonders körperlich anstrengende Tätigkeiten, zum Beispiel Arbeit mit Schutzausrüstung, Mundschutz und so weiter, werden enorm erschwert. Für die tirol kliniken heißt es deshalb auch, Hitzeschutz für Mitarbeiter:innen voran zu treiben, beschreibt Juliane Humer: „Wir haben in den tirol kliniken einen Hitzeaktionsplan erstellt, Schritt für Schritt werden bauliche Maßnahmen zum Hitzeschutz umgesetzt. Für die präventive Arbeit ist Bewusstseinsbildung wie in der Kampagne das zentrale Thema –sowohl für Patientinnen und Patienten, als auch für die Menschen, die in den tirol kliniken arbeiten.“

INFOS ZUR KAMPAGNE

1. TIPP: Gesunder Wasserhaushalt

2. TIPP: Leichter Sommerspeiseplan

3. TIPP: Kurzfristige Kühlung

4. TIPP: Vorsicht statt Nachsicht

5. TIPP: Erste Hilfe im Ernstfall

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...und es wird noch heißer

Text: Teresa Lackner-Pöschl | Fotos: Gerhard Berger, Michaela Speckbacher | Grafik: büro54

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Hitze in der Medizin

Wenn's im Körper heiß hergeht

Text: Iris Schirmer | Fotos: Gerhard Berger

Fieber, Blutungen stoppen, schwitzen – Hitze hat im Körper viele Funktionen. Iris Schirmer von der HOCH³ hat zu den Themen rund um hohe Temperaturen bei Expert:innen der tirol kliniken nachgefragt.

Wenn's im Körper heiß hergeht

FIEBER

Teil 1

Muskelzittern, kalte Hände, Schüttelfrost – paradoxerweise fühlt sich der Körper außen kalt an, wenn innerlich die Temperatur steigt. Die Natur überlässt hier nichts dem Zufall: Damit keine Wärme nach außen abgegeben wird, tut der Körper alles, um seine Zieltemperatur zu erreichen. So lässt sich auch der Wunsch von Fiebernden nach noch mehr Decken erklären.

„Durch die erhöhte Temperatur werden unter anderem Botenstoffe freigesetzt, die wiederum zur Bekämpfung der Infektion beitragen“,

Oberärztin Verena Kaiser bei der Untersuchung ihrer jungen Patientin.

erklärt Verena Kaiser, Oberärztin an der Pädiatrie I der Innsbrucker Kinderklinik und neue Leiterin der Terminambulanz der Kinderklinik.

GENUG TRINKEN

Gefährlich ist Fieber per se nicht. Solange ein Kind trinkt, einen stabilen Allgemeinzustand und keine Schmerzen hat, kann das Fieber medikamentös gesenkt werden und es muss nicht zwingend eine umgehende ärztliche Vorstellung erfolgen. Wirkt das Kind aber apathisch, trinkt nicht mehr oder die Windeln bleiben längere Zeit trocken, sollte in jedem Fall ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufgesucht werden.

„Etwas anders ist die Situation bei Säuglingen unter drei Monaten. In diesem jungen Alter ist Fieber generell eine Seltenheit und sollte schnell abgeklärt werden“, so Kaiser.

„Die Patient:innen auf den Stationen der Kinderklinik sind oft in keinem guten Allgemein zustand mehr, deshalb senken wir das Fieber ab einer Temperatur von 38,5 Grad“, erzählt Stefanie Kofler, Leitende Diplompflegerin auf der Station B der Kinderklinik.

Alle vier Stunden messen die Pflegekräfte bei Kindern das Fieber und wenn ein fiebersenkendes Mittel gegeben wurde, kontrollieren sie nach einer Stunde, ob es wirkt.

Eine wichtige Rolle spielt auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. „Bei Babys kann man das Trinkverhalten gut über die nassen Windeln kontrollieren. Bei größeren Kindern weist ein heller Harn auf genügend Flüssigkeit hin“, erklärt die Pflegerin.

Wenn's im Körper heiß hergeht

SCHWITZEN

Teil 2

Von krankhaftem Schwitzen oder Hyperhidrose spricht man, wenn der Körper unabhängig von Temperatur oder Aktivität übermäßig und unkontrollierbar viel Schweiß produziert.

Matthias Schmuth, Klinikdirektor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie

„Das bedeutet im schlimmsten Fall, zu sitzen und zu tropfen“, erklärt Matthias Schmuth, Klinikdirektor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie.

Dass dies für die Betroffenen eine enorme psychische Belastung darstellt, ist gut nachvollziehbar. Schwitzen ist im Grunde eine natürliche Reaktion des Körpers auf Anstrengung, Aufregung oder eben hohe Temperaturen. Über 2 Millionen Drüsen transportieren den Schweiß aus dem Körper.

SCHWITZEN ALS KRANKHEIT

Von krankhaftem Schwitzen sind ca. 3% aller Männer und Frauen betroffen. Dieser Schweißverlust kann überall am Körper passieren; sehr oft schwitzen diese Patient:innen in den Achselhöhlen (eine Achsel hat ca. 40.000 Schweißdrüsen), am Kopf oder an den Hand- und Fuß-flächen.

Bei der "Iontophorese" wird das Schwitzen mit Strom therapiert. Man spürt ein leichtes Kribbeln.

„Die Ursache der Erkrankung ist leider unbekannt“, so Schmuth, „aber Gott sei Dank gibt es Behandlungsmöglichkeiten – allerdings keine Heilung.“

Je nach Schweregrad des Schwitzens können Cremen, Spritzen, Microwellenbehandlungen oder die sogenannte Iontophorese angewendet werden. Hier bei halten Betroffene ihre Füße oder Hände in ein Wasserbad, während Strom ins Wasser geleitet wird.

„Der Strom wird langsam hinaufgeregelt, bis der Patient oder die Patientin ein leichtes Kribbeln spürt. Die schwachen elektrischen Impulse stimulieren die betroffene Haut, wodurch das Schwitzen kurzfristig aufhört“, erklärt der Arzt.

Sollten diese Methoden keine Linderung bringen, ist im Extremfall ein chirurgischer Eingriff möglich, bei dem Nervenstränge unter bunden und dadurch das Schwitzen reduziert wird.

Wenn's im Körper heiß hergeht

KAUTER

Teil 3

Herbert Maier, Oberarzt an der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie

Kauter bitte“, ordnet Herbert Maier, Oberarzt an der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie mit ruhiger Stimme seinem Team kurz nach dem Beginn einer Lungenoperation an. Die Instrumentarin reicht ihm einen grauen, circa 20 Zentimeter langen, dünnen „Stift“, den Kauter.

Mit dem chirurgischen Instrument entfernt der Arzt mit Hilfe von elektrischem Strom krankes Gewebe aus der Lunge des Patienten.

Leichter Rauch steigt auf und man riecht das verbrannte Gewebe, aber es blutet nicht. Ein Kauter funktioniert mit Wechselstrom. Es wird eine Neutralelektrode am Körper befestigt, so dass der Strom zwischen dieser und dem Instrument fließen kann.

„Die Elektrode wird immer so nah wie möglich am zu operierenden Körperteil fixiert, damit der Strom den kürzestmöglichen Weg durch den Patienten nimmt“, erklärt Maier.

Zwischen 50 und 100 Grad wird die Spitze des Instrumentes heiß. Dank der Hitze kann in einem Gewebe möglichst blutungsfrei operiert werden, da die Blutgefäße sofort verödet werden. Bei großen Gefäßen funktioniert diese Methode nicht, aber bei kleinen Gefäßen wird in vielen Disziplinen ein Kauter verwendet. „Den ersten Hautschnitt machen wir allerdings immer mit dem Skalpell, da die Wundheilung bei einem klaren Schnitt immer noch am besten ist“, so der Chirurg.

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Wenn's im Körper heiß hergeht

Text: Iris Schirmer | Fotos: Gerhard Berger

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Training für Mitarbeiter:innen

Deeskalieren lernen

Text: Jacqueline Unterluggauer | Fotos: Gerhard Berger

Es kann schnell passieren, dass sich zwischen zwei Personen die Gemüter erhitzen und es zu verbalen Auseinandersetzungen oder sogar körperlicher Gewalt kommt. Doch wie man angemessen darauf reagiert, sei es im beruflichen oder privaten Umfeld, kann beim Deeskalationstraining der tirol kliniken geübt werden.

Mitten drin, im Deeskalationstraining

Es ist der 3. Trainingstag und somit der Abschluss des Deeskalationstrainings. 14 Personen sitzen mit Trainerin Christa Testor und Trainer Simon Donau im Schulungsraum im Ausbildungszentrum West und reflektieren, wie es ihnen seit dem letzten Training ergangen ist.

„Es braucht Zeit, um zu deeskalieren. Aber die Tipps und Tricks aus der Schulung helfen im Arbeitsalltag enorm!“,

beschreibt eine Teilnehmerin. Sie und ihre Kolleg:innen im Raum kommen aus verschiedenen Fachbereichen und Berufsgruppen – von der Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Radiologietechnologie, Verwaltung bis hin zum ärztlichen Personal. Gemeinsam haben sie alle eines: Der professionelle Umgang mit erhitzten Gemütern ist Tagesgeschäft.

WIE ALLES BEGANN

Projektleiterin Manuela Sax

„Das Projekt 'Deeskalationsmanagement' wurde 2017 an den tirol kliniken entwickelt, um mit Aggression und Gewalt umzugehen, die in verschiedenen Bereichen in der Klinik auftreten können, und 2018 fanden dann die ersten Deeskalationstrainings statt.

Die Trainings sind heute Teil der Initiative 'we care – Psychosoziale Krisenbegleitung in den tirol kliniken' und werden laufend weiterentwickelt“,

sagt Projektleiterin Manuela Sax. Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen sind immer wieder mit heftigen emotionalen Reaktionen von Patient:innen, Angehörigen oder Besucher:innen konfrontiert.

Zu den häufigsten Eskalationsszenarien gehören lange Wartezeiten, Besuchsregeln, Rauchen, Verschiebung von Behandlungen und die Sorge um Angehörige.

Die tirol kliniken setzen Maßnahmen ein, um diese Situationen zu reduzieren, und bieten Unterstützung in Akutsituationen sowie Nachsorge für betroffene Mitarbeiter:innen.

TECHNIK HILFT

Im Kurs wird miteinander trainiert und erlebte Szenen werden nachgespielt.

Im Training stehen sich zwei Frauen gegenüber. Eine packt die andere am Arm, diese greift ihre Faust und entwindet sich gekonnt dem Griff. Eine einfache Loslöse-Technik, die im Kurs geübt wurde.

Situationstrainings sind neben theoretischer Wissensvermittlung und dem Erfahrungsaustausch ein zentraler Punkt im Deeskalationstraining.

Um eine Situation zu entschärfen, legt man zuerst immer den Fokus auf die verbale Deeskalation, damit es nicht zu einer körperlichen Eskalation kommt.

LAUT STOPP SCHREIEN

„Das Wichtigste ist, laut STOPP zu rufen und die Hand zu heben, wenn eine aufgebrachte Person auf einen zukommt“, betont Trainerin Christa Testor immer wieder. Es ist wichtig, Menschen, die laut werden, mit gezielten Gesprächstechniken zu begegnen, um verbal zu deeskalieren.

Das Ziel ist es, wieder normal mit der Person sprechen zu können, um ihrem Anliegen bestmöglich zu entsprechen. Im Training werden Situationen auch mit Expert:innen vom Security Management und der Rechtsabteilung besprochen und eingeschätzt.

Zum Abschluss des Trainings geben die Teilnehmer:innen Rückmeldungen zum Gelernten. Eine Teilnehmerin hebt hervor: „Ich habe gelernt, früher STOPP zu sagen. Man lässt sich oft zu viel gefallen, bevor man reagiert.“ Das Training sensibilisiert für eine angemessene Arbeitsweise, um Eskalationen zu vermeiden. Ein anderer Teilnehmer ergänzt: „Es gab eine gute Mischung aus Theorie und Praxis. Das Deeskalationstraining fördert auch den Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen.“ Alle Teilnehmenden betonten, wie nützlich das Training für den beruflichen Alltag ist.

Deeskalationstraining

IM GESPRÄCH

Trainerin CHRISTA TESTOR

Christa Testor arbeitet seit 35 Jahren als Radiologietechnologin an der Universitätsklinik für Radiologie/Department Chirurgie. Neben ihrer Hauptarbeit ist sie leidenschaftliche Deeskalationstrainerin und vermittelt ihren Kursteilnehmer:innen, wie man in hitzigen Situationen die Ruhe bewahren kann.

Deeskalationstraining

IM GESPRÄCH

Trainerin CHRISTA TESTOR
HABEN SIE SELBST ESKALIERENDE SITUATIONEN IM ARBEITSALLTAG ERLEBT?

Ja schon recht viele! In den frühen 90er-Jahren schob ich zum Beispiel während eines Nachtdienstes mit einer Kollegin einen liegenden, nicht ansprechbaren Patienten in den Röntgenraum, mit Verdacht auf Intoxikation. Bevor wir mit unserer Arbeit beginnen konnten, sprang der Mann plötzlich auf, riss sich die intravenösen Leitungen heraus und begann, wütend zu schreien und Gegenstände auf uns zu werfen. Meine Kollegin und ich flüchteten aus dem Röntgenraum und verbarrikadierten uns in der Dunkelkammer. Glücklicherweise hörte das Personal der benachbarten Unfallambulanz das Getobe und eilte zu fünft herbei, um den Mann zu beruhigen. Später wurde der Mann aufgrund akuter Selbst- und Fremdgefährdung in die Psychiatrie eingewiesen.

HÄTTE IHNEN DASDEESKALATIONSTRAINING DAMALS GEHOLFEN?

Ja, selbstverständlich. Früher haben wir nur aus dem Bauch heraus gehandelt. Wenn ich damals gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre vieles einfacher gewesen. Nach diesem Vorfall hatte ich einige Zeit Angst während meiner Nachtschicht, obwohl ich körperlich unverletzt blieb. Ich war erleichtert, dass ich mich mit meiner Kollegin austauschen konnte. Wir haben oft darüber gesprochen und das hat mir geholfen.

WIE SIND SIE DEESKALATIONS-TRAINERIN GEWORDEN?

Eine Vorgesetzte hat mich dafür vorgeschlagen, als die Führungskräfte imnJahr 2018 nach potenziellen Trainer:innen gesucht haben. Die angehenden Trainer:innen wurden von der Firma ProDeMa geschult und fungieren als Multiplikatoren im Unternehmen. Sie schulen, unterstützen und geben ihr Wissen über Deeskalation im Team weiter.

WAS SIND DIE WICHTIGSTEN TIPPS,UM EINE SITUATION ZU ENTSCHÄRFEN?

Wenn eine aufgebrachte Person auf einen zukommt, sollte man sofort mit einem lauten und klaren „STOPP“ reagieren. Sollte die Person dennoch aggressiv bleiben, kann man mit „Sie schreien hier laut, Sie machen mir Angst!“ kontern. Bei diesem Satz hält ein Großteil der Menschen inne, denn niemand will wirklich Angst verbreiten, sondern nur Dampf ab lassen. Als nächsten Tipp empfehle ich das „Spiegeln“. Das bedeutet, dass die Aussagen der anderen Person wiederholt werden. Damit signalisiere ich meinem Gegenüber, dass dessen Anliegen verstanden wird und man helfen möchte.

WIE REAGIERE ICH BEI EINER GEWALTTÄTIGEN PERSON?

Wenn jemand Anzeichen zeigt, handgreiflich zu werden, ist es wichtig, mit Worten, aber auch mit dem Körper zu reagieren: Man nützt den Überraschungsmoment, indem man mit einem sehr lauten „STOPP“, einen Schritt zurücktritt und die Hand hebt. Anschließend sollte man schnellstmöglich fliehen und Hilfe holen.

WARUM WERDEN MENSCHEN IN STRESSSITUATIONEN MANCHMAL AGGRESSIV?

Wenn Menschen aufgeregt sind, neigen viele dazu, durch Aggression oder Gestikulation zu kommunizieren. Sie schreien und pöbeln, weil sie nicht wissen, wie sie mit einer belastenden Situation umgehen sollen. Dahinter steckt die Bitte um Hilfe für sich selbst, das eigene Kind oder die eigene Mama. Die Emotionen kochen oft hoch, weil die Person besorgt und ängstlich ist.

WAS GEFÄLLT IHNEN AM TRAINERIN-SEIN AM BESTEN?

Am meisten schätze ich, dass verschiedenste Berufe und Fachgebiete aus den unterschiedlichen Standorten der tirol kliniken zusammenkommen. Der Austausch zwischen den Teil nehmenden wird im Laufe der Zeit immer intensiver. Dabei entstehen informelle Gespräche und die Kurs teilnehmer:innen können Einblicke in den Ablauf auf anderen Stationen erhalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die das Deeskalationstraining ermöglicht haben und weiterhin ermöglichen. Es erleichtert unsere Arbeit enorm.

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Deeskalieren lernen

Text: Jacqueline Unterluggauer | Fotos: Gerhard Berger

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Blitzlichter aus den tirol kliniken

HOCH³aktiv

MENSCHEN.LEISTUNGEN.VISIONEN

GREEN EVENT | PFLEGEDIALOG

Bei strahlendem Sonnenschein kamen 233 Führungskräfte aus der Pflege im Congresspark Igls zusammen, um sich auszutauschen und zu informieren. Durch den Vormittag führten Geschäftsführer Stefan Deflorian, Christian Haring und Matthias Walter sowie Pflegemanagerin Beate Czegka. Sie präsentierten aktuelle Entwicklungen der Strategie „Kompass 2030“, untermauert mit zahlreichen Praxis-Beispielen durch die Pflegedirektor:innen und Projektleitungen. Am Nachmittag fand am „Marktplatz“ ein reger Austausch statt, bei dem die Themen vertieft werden konnten. Die

Stimmen im Nachklang waren sich einig: „Der beste Pflegedialog bisher!“ Ein großes Dankeschön geht an das tolle Organisationsteam, das den Pflegedialog heuer als nachhaltiges „Green Event“ umgesetzt hat.

INNOVATIVER NEUBAU | NEUROLOGIE HOCHZIRL

Beim neuen Zubau der Neurologie am Krankenhaus Hochzirl trifft moderne Architektur auf ein innovatives Konzept: Die 8 Betten für "Phase-B-Patient:innen" (neurologisch schwer beeinträchtigte Personen, die sich in der Postakut-Phase zur multimodalen

Behandlung mit Fokus auf Frühmobilisation befinden) sind so angeordnet, dass sie Patient:innen Ausblick auf die umliegenden Wälder bieten und zugleich auch auf den Stationsstützpunkt und damit die Arbeit des Behandlungsteams. Der Zubau wurde in 13 Monaten errichtet und strebt als energieeffizientes Gebäude

mit nachhaltigen Materialien und entsprechendem Raumklima die klima:aktiv-Zertifizierung an.

DEMENZ | ÜBERGABE ARMSTULPEN

In einer Zusammenarbeit der Memory Nurses des LKH Hall, des LKH Hochzirl-Natters (Standort Natters) und des Vereins Klinikbrücke wurde ein Projekt zur Herstellung und Bereitstellung von „Kanülen-Ärmeln“ für Patient:innen mit Demenz erfolgreich umgesetzt. Die Stulpen dienen dazu, das unbeabsichtigte Entfernen von peripheren

Venenverweilkanülen zu verhindern. Dank aller Woll- und Zeitspenden können die Memory Nurses nun insgesamt 500 selbstgestrickte Stulpen an Betroffene verteilen. Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten und allen anonymen Spender:innen.

BIN ICH WESENTLICH?

Diese Frage stellen die tirol kliniken derzeit auf Plakaten und Online-Infoseiten in Bezug auf Gegenstände, die tagtäglich im Krankenhaus im Einsatz sind. Die Kampagne soll auf die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen unseres täglichen Handels in der Gesundheitsversorgung aufmerksam machen und spielt eine große Rolle im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeits-Berichterstattung. Die tirol kliniken sind gesetzlich verpflichtet, Informationen zur Nachhaltigkeit systematisch zu

sammeln und 2026 zu veröffentlichen. Worüber genau berichtet wird, entscheidet sich in der Wesentlichkeitsanalyse. Die Analyse startete am 22. April mit dem Führungskräfte-Kick-Off im AZW-Festsaal.

MAKE.IT.SAFE | GEWINNSPIEL

Zum Start der IT-Sicherheitskampagne make. IT.safe" wurde ein Gewinnspiel veransta"ltet. Bis zum 31. März hatten alle Mitarbeitenden der tirol kliniken die Möglichkeit, eines von zwei

iPads zu gewinnen. Anfang April wurden die beiden glücklichen

Gewinner:innen gezogen: Das erste iPad ging an Susanne Lobenwein. Sie arbeitet am Landeskrankenhaus Innsbruck und hat an einer Präsenzveranstaltung teilgenommen. Der zweite Gewinner ist Gebhard Kittinger, der in Hochzirl beschäftigt ist und das E-Learning absolviert hat. Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn und viel Freude mit den neuen iPads sowie einen sicheren Umgang im Internet.

AKTIONSTAG | HÄNDEHYGIENE

An den Standorten der tirol kliniken fanden anlässlich des Internationalen Tages der Händehygiene verschiedene Aktionen statt. Die Stabsstelle Infektionsprävention und Krankenhaushygiene in Innsbruck organisierte einen Aktionstag und ein interaktives

Händehygiene Event. Auch der Room of Risk zum Thema Infusionsmanagement fand wieder großen Anklang und bei einem Workshop übten sich Interessierte anhand einer VR-Brille an der Umsetzung der 5 Indikationen zur Händehygiene. Die Mitarbeiter der Stabsstelle in Hall informierten an einem Stand und verteilten Give-aways, außerdem kamen sie mit den Kolleg:innen auf den Stationen ins Gespräch.

MULTIPLIKATOR:INNEN | SCHULUNG GEWALTSCHUTZ

Ende März startete die erste Ausbildungsrunde von Gewaltschutzbeauftragten als Mulitplikator:innen in allen Bereichen der Klinik. Andrea Hohenegger, stv. Leiterin der Opferschutzgruppe der Innsbrucker Klinik, erklärt: „Betroffene können in allen Bereichen der Klinik auftauchen. Wir starten deshalb ein Schulungsprogramm, wo in jedem Bereich, egal ob Station oder Ambulanz, Gewaltschutzbeauftragte ausgebildet werden, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren und den richtigen Umgang mit Gewaltbetroffenen weitergeben.“ Weitere Infos für Interessierte: lki.gewaltschutz@tirol-kliniken.at

SKILLS NIGHT | NACHTSCHICHT FÜR STUDIS

Die zweite Skills Night hat wieder 24 Studierenden der Medizin und 24 Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege eine Nachtschicht in einer simulierten Notaufnahme geboten. Alle Studierenden arbeiteten in Teams an 12 spannenden Fällen aus den verschiedensten Fachgebieten. Jeder Fall wurde von Tutor:innen und Pfleger:innen der Medizinischen Universität und der tirol kliniken

ausgearbeitet und betreut. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen Ärztlichem Personal und Pflegepersonen. Vielen Dank an alle Beteiligten!

BESTENS VORBEREITET | SIMULATION STROMAUSFALL

In Innsbruck wurde der Ernstfall simuliert: Zwei Stunden lang wurde der Strom abgedreht und auf Notstromversorgung umgestellt. „Die Simulation hat gezeigt, dass die Notstromversorgung gut funktioniert, vor allem der medizinische Betrieb in sensiblen Bereichen wie OPs und Intensivstationen konnte ohne wesentliche Einschränkungen aufrechterhalten werden. In anderen Bereichen hat die Simulation punktuell Verbesserungspotenziale aufgezeigt,

die wir jetzt aufarbeiten“, so Wolfgang Tautschnig, Leiter des Technischen Servicezentrums am LKH Innsbruck. „Danke an alle Beteiligten und Abteilungen für die gemeinsame Vorbereitung, Durchführung und die Rückmeldung des Nachbesserungsbedarfs.“ Erfolgreiche Simulationen wurden auch in Hall, Hochzirl und Natters durchgeführt.



PROFESSIONELL DICHTHALTEN

Tagung zu Kontinenz und Stoma: Ganz unter dem Motto „von der Praxis für die Praxis“ hat am 14. und 15. Mai am AZW in Innsbruck

eine zweitägige Veranstaltung mit dem Titel „Professionell Dichthalten! Blasenfistel, Stoma & Co“ statt-gefunden. Pflegefachexpert:innen der Neuro-Urologie und der Chirurgie der Innsbrucker Klinik konzipierten und organisierten die erfolgreiche Tagung. Neben Vorträgen wurden das theoretische Wissen in Workshops vertieft und das Erlernte an Dummys geübt.

LKH HALL | OP MIT ROBOTER

Nach intensiver Vorbereitung haben am LKH Hall die ersten

Operationen mit dem „Da Vinci System“ begonnen. Die erfahrenen

OP-Teams haben sich umfassend im In- und Ausland auf die

roboterbasierte Chirurgie vorbereitet. Die Vorteile basieren auf

einer stark vergrößerten 3D-Ansicht des Körperinneren und

einer hohen Präzision. Durch die extreme Vergrößerung und die

sehr kleinen Instrumente können komplexe Bewegungsabläufe in

beengten räumlichen Verhältnissen durchgeführt werden. Neben der

schonenden operativen Vorgehensweise für die Patient:innen bietet

das Robotersystem auch für das Ärztliche Personal eine neue Qualität des Arbeitens.

LANDES-PFLEGEKLINIK TIROL | KTQ

Auch heuer gelang es der Landes-Pflegeklinik Tirol (LPK) wieder, sich nach KTQ® (Kooperation für Transparenz & Qualität im Gesundheitswesen) zu rezertifizieren – mit einem ausgezeichneten Ergebnis. Seit 2009 unterzieht sich die LPK alle 3 Jahre dieser wiederkehrenden externen Begutachtung in den Bereichen Mitarbeiter:innen, Klient:innen, Sicherheit & Risikomanagement, Informations- & Kommunikationswesen, Unternehmensführung und Qualitätsmanagement. „Wir bedanken uns auf diesem Wege bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt sind“, so Thomas Peskoller, Kaufmännischer Direktor der LPK, sichtlich stolz.

ERSTER ABSCHLUSS | PFLEGE-FERRARI

Mehr als geglückt ist der erste Schulversuch des AZWs mit der Ferrari-Schule in Innsbruck: Im Frühling 2024 schlossen die ersten Absolvent:innen die theoretischen und praktischen Inhalte ihrer Ausbildung am AZW ab und konnten bereits Mitte April ihren Abschluss in der Pflegeassistenz feiern. Mit dem Start ins berufsleben werden sie eine bedeutende Unterstützung für die

Tiroler Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sein. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit erhielt Manfred Jordan, ehemaliger

Schuldirektor der Ferrarischule Innsbruck, von AZW-Direktor Walter Draxl die AZW-Ehrenmedaille verliehen.

STUDIS PLANEN | GESUNDE HOCHSCHULE

Power-Pausen mit Outdoor-Aktivitäten, Ernährungsvorträge, Kochkurse und Entspannungsecken: Die Ansätze für eine

„Gesundheitsfördernde Hochschule“ waren zahlreich und ambitioniert. Anfang Mai präsentierten angehende Gesundheits-Expert:innen aus neun Bachelor Studiengängen der fh gesundheit ihre Vorstellungen, wie „gesundes“ Studieren gelingen kann. Die Ideen dazu sind im Rahmen von Lehrveranstaltungen entstanden, welche die Studierenden gemeinsam besucht haben. Den kreativen Abschluss bildete ein zweitägiges Planspiel, die besten drei Ergebnisse wurden am 8. Mai vor großem Publikum präsentiert.

57 PFLEGEEXPERT:INNEN FEIERN ABSCHLUSS

Anfang Mai schlossen an der fh gesundheit 57 Absolvent:innen den FH-Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege ab.

Ihnen wurden nach drei Studienjahren in festlichem Rahmen der akademische Grad „Bachelor of Science in Health Studies“ und ihre

Berufsbefähigung in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege verliehen. Gesundheits- und Pflege-Landesrätin Cornelia Hagele, FH-Rektor Walter Draxl und das "Who's Who" der Tiroler Pflege übernahmen es, den Absolvent:innen persönlich zu gratulieren.

25 JAHRE FREUNDESKREIS PESTHAUS

1999 wurde der Verein von zahlreichen Proponent:innen aus dem Gesundheitsbereich mit dem großen Ziel der Schaffung eines medizinhistorischen Museums für Tirol

begründet. Nach einem Vierteljahrhundert fehlt zwar das Museum noch, die dafür notwendige Sammlung mit etwa 15.000 Objekten existiert allerdings bereits. Zahlreiche dieser Objekte wurden auch schon in Räumlichkeiten der tirol kliniken gezeigt und sind derzeit beispielsweise in der

Geschäftsstelle Univ.-Klinik der Hypo Tirol Bank zu sehen. Aktuelle Informationen über die Veranstaltungen des Vereins finden sich unter www.pesthaus.at.